Beschreibung

 April 1951. Der furchtbare zweite Weltkrieg war erst seit sechs Jahre vorbei. Dennoch hatte Westdeutschland eine erstaunliche Entwicklung genommen, auch Dank seiner einstigen Feinde und neuen Freunde der westlichen Hemisphäre. 1948 gaben die Alliierten den Deutschen eine neue Währung, die D-Mark, 1949 gründete sich die Bundesrepublik Deutschland. Das Wirtschaftswunder kam erst so richtig in Fahrt, aber von einem gewissen Selbstvertrauen war man noch weit entfernt. Erst 1954 wurde der zweite Weltkrieg durch die Heimkehr der Zehntausend de facto beendet, im gleichen Jahr gewannen die Deutschen neues Selbstvertrauen durch das Wunder von Bern, die gewonnene Fußball-Weltmeisterschaft. Das geflügelte Wort „Wir sind wieder wer“ machte schnell die Runde.

 

In jenem April 1951 zeugte ein Automobil aus Untertürkheim schon drei Jahre vorher, dass „wir wieder wer waren“, auf der Frankfurter IAA präsentierte „der Daimler“ seine neue Nobelkarosse W186, der als Mercedes-Benz 300 angeboten wurde. Er erschien zusammen mit dem kleineren Nobel-Hobel W187, der als Mercedes-Benz 220 in den Preislisten stand. Die beiden imposanten Limousinen waren die ersten Repräsentationslimousinen Deutschlands nach dem Krieg.

 

Den ultimativen Ritterschlag bekam der Mercedes 300, als der Bundespräsident Theodor Heuss und Bundeskanzler Konrad Adenauer ihn akzeptieren und als Dienstfahrzeug adoptierten – der Volksmund bezeichnet das Auto sogar als den „Adenauer“ 300. Adenauer soll 1951 der Legende zufolge bei der Präsentation Generaldirektor Wilhelm Haspel in seinem rheinischen Dialekt gefragt haben: „Ham se eijentlich nich wat Jrösseres?“ Immerhin lässt er seinen Dienstwagen beim Moskau-Besuch 1955 dorthin bringen, fährt mit diesem Wagen zu seinen Besprechungen mit Nikolai Bulganin und Nikita Chruschtschow in den Kreml und repräsentiert auch auf diese Weise überzeugend und selbstbewusst die sich im Aufbau befindende junge Bundesrepublik Deutschland.

Auch bei zahlreichen Prominenten im In- und Ausland avanciert der Typ 300 zum Statussymbol, etwa bei König Gustav Adolph von Schweden oder den Schauspielern Gary Cooper, Erroll Flynn und Fernandel, der mit bürgerlichem Namen Fernand-Joseph Désiré Contadin heißt. Berühmtester Kunde ist Papst Johannes XXIII., dessen als Sonderanfertigung gebauter 300 d Landaulet zu den berühmtesten Fahrzeugen des Typ 300 gehört. Und auch die amerikanischen Präsidenten von Dwight D. Eisenhower bis zu John F. Kennedy passieren im offenen Mercedes-Benz 300 das Spalier der jubelnden Bevölkerung.

 

Der hier angebotene „Adenauer“ ist ein Mercedes 300c aus der Baureihe W186. Das „c“ steht für die dritte Serie der Staatslimousine, die im November 1955 vorgestellt wurde. Des Kanzlers Kutsche bekam breitere Reifen, eine vergrößerte Heckscheibe und eine Eingelenk-Pendelachse. Der am 1. Juli 1956 zugelassene Wagen ist einer von nur 218 hergestellten Exemplaren.

 

Der Mercedes hat im August 2024 TÜV ohne Mängel erhalten, ist fahrbereit, zugelassen und natürlich eine H-Zulassung. Die Staatskarosse rollt auf originalen Felgen, die Bremsen sind überholt und gut. Mercedes-typisch sind auch die Radkappen, teils verchromt, teils in Wagenfarbe lackiert.

 

Besteigt man den Innenraum, dann blickt man zunächst auf das Armaturenbrett, das mit Holzapplikationen aufgewertet ist. Die Sitze sind mit dem originalen, roten Leder überzogen. Ein besonders dickes Leder, welches so heute kaum noch zu finden ist und damit extrem selten ist. Insgesamt ist der Innenraum in einem guten Zustand mit altersbedingter Patina.

 

Unter der barocken Haube arbeitet ein Reihen-Sechszylinder, Mercedes-Baumuster 186.921. Der 2.996 cm³ große Motor leistet Dank einer Verdichtung von 7,4:1 stattliche 125 PS. Diese Kraft wird auf die Hinterräder übertragen, mittels Dreigang-Automatik-Getriebe. Die Bedienung erfolgt über eine Lenkradschaltung. Es gibt keine Schäden im Bereich Motor, Antrieb oder der restlichen Technik. Das ständig gewartete Fahrzeug benötigt keinerlei Reparaturen und der gesamte Bereich Motor und Technik befindet sich in einem guten Zustand.

Ein Wertgutachten aus 2013 liegt vor und kann sehr gerne zur Verfügung gestellt werden - Note 2. Wiederbeschaffungswert liegt bei 70.000 Euro. Der Adenauert steht selbstverständlich trocken und warm in einer Halle.

Nummerngleichheit Motor / Fahrgestellt ist gegeben.

Historie – kann soweit belegt werden:

Erstzulassung des Wagens am 01.07.1956 in den USA – Besitzer nicht bekannt.

  1. Hand 1999 – 2012 – Nachweisbar

2012 Import nach Deutschland und in 04/2013 Zulassung auf 3. Hand

Ab Januar 2016 befindet sich der Adenauer in meinem Besitz.

Fahrzeugdetails

Fahrzeugdaten

Marke
Mercedes-Benz
Modellreihe
300
Modell
300 c
Baureihe
W 186
Erstzulassung
Nicht angegeben
Baujahr
1956
Tachostand (abgelesen)
134 000 km
Fahrgestellnummer
Nicht angegeben
Motornummer
Nicht angegeben
Getriebenummer
Nicht angegeben
Matching numbers
Nein
Anzahl Besitzer
Nicht angegeben

Technische Details

Karosserieform
Limousine
Leistung (kW/PS)
92/125
Hubraum (cm³)
2996
Zylinder
6
Anzahl Türen
Nicht angegeben
Lenkung
Links
Getriebe
Automatik
Gänge
Nicht angegeben
Antrieb
Heck
Bremse Front
Nicht angegeben
Bremse Heck
Nicht angegeben
Kraftstoff
Benzin

Individuelle Konfiguration

Außenfarbe
Schwarz
Innenfarbe
Rot
Innenmaterial
Leder

Zustand & Zulassung

Gutachten vorhanden
Zugelassen
Fahrbereit

Anfahrt

Privat

26441 Jever

🇩🇪 Deutschland

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