1974 | Jaguar E-Type V12

• Original aus erster Hand von einem Hamburger Unternehmer mit belegbarer Laufleistung von nur gut 26.000 km

• Farbschema in dunkelblau mit Leder und Verdeck in schwarz

• Die ersten 20 Jahre im Museum ausgestellt

• Mitte der 1990er Jahre umfassend technisch revidiert, diverse Arbeiten und neue Lackierung erforderlich

• Motor „Matching Numbers“

• Erstes Interieur, Chromspeichenfelgen mit Zentralverschluss

• Letzte Serie der britischen Ikone mit V12-Motor

Dieser Jaguar E-Type Roadster der Serie 3 ist eines der letzten gebauten Exemplare im Modelljahr 1974 und wurde im Mai 1975 in Hamburg an einen jungen – und später international bekannten – Architekten ausgeliefert, der den Wagen bis heute besitzt. Die originale Lackierung war rot, doch ließ er das Auto nach kurzer Zeit dunkelblau lackieren. Er fuhr den Wagen dann jedoch nicht lange, da ihm die Zeit fehlte, um den Wagen zu genießen. Da er sich jedoch nicht von dem Sportwagen trennen wollte, wurde der Jaguar sodann in einem kleinen privaten Oldtimermuseum in Hamburg untergebracht, wo er rund 20 Jahre als Ausstellungsstück diente. Nach dieser Zeit im Museum brachte der Erstbesitzer den Wagen Mitte der 1990er Jahre zum Hamburger Ferrari- und Jaguar-Vertragspartner Rothe. Dort wurde die Technik nach der langen Standzeit umfassend überholt, um eine zuverlässige und sichere Nutzung zu ermöglichen. Im Anschluss erfolgte 1995 die erneute Zulassung, doch der Besitzer fuhr den Wagen nur gelegentlich. So kamen bis heute nur rund 26.600 Kilometer als originale Laufleistung zusammen. In der Zeit wurde der offene E-Type bei einer Hamburger Fachwerkstatt für britische Fahrzeuge regelmäßig gewartet. Die letzten Rechnungen hierzu liegen vor. Optisch haben die letzten 30 Jahre eine authentische Patina und auch einige Lackschwächen entstehen lassen, so dass diverse Arbeiten und eine neue Lackierung erforderlich sind. Die originale Innenausstattung zeigt hingegen einen tollen Erhaltungszustand. Dank der sehr geringen Laufleistung und der lückenlosen Historie aus bekanntem Erstbesitz punktet dieser Sportwagen mit seiner besonderen Geschichte.

Der Jaguar E-Type wurde im März 1961 auf dem Auto-Salon in Genf vorgestellt und galt damals als Sensation. Sowohl das Design von Malcom Sayer als auch der Motor fanden ein sehr positives Echo – insbesondere auch im Vergleich zu deutlich teureren Sportwagen von Aston Martin und Ferrari. Dementsprechend war der E-Type auch verkaufstechnisch ein voller Erfolg für Jaguar. Antriebstechnisch hatte der E-Type die Motorsport-Gene des erfolgreichen Rennwagens Jaguar D-Type. Der Sechszylinder-Reihenmotor mit 3,8 Liter Hubraum leistete satte 269 PS und treibt über ein Viergangschaltgetriebe die Hinterräder an. Die mögliche Höchstgeschwindigkeit von knapp 240 km/h war damals ein Spitzenwert. Konstruktiv verfügte der E-Type über einen Stahlgitterrohrrahmen, der den Motor und Vorderradaufhängung trägt. Dieser ist an der Spritzwand mit der selbsttragenden Karosserie aus Stahl verschraubt. Ein Novum für die eher konservative britische Autoindustrie war die hintere Doppelquerlenkerradaufhängung (Einzelradaufhängung) an einem eigenen Hilfsrahmen mit einem Längslenker und zwei Feder-Dämpfer-Einheiten. Diese Konstruktion sorgte für ein sehr gutes Fahrverhalten und hohen Fahrkomfort und wurde bis 1996 in dieser Form verwendet. Der E-Type wurde im Laufe der Zeit permanent weiterentwickelt, mit diversen Modifikationen und Varianten (Serie I mit 4,2 Liter-Motor, Serie 1½ und Serie II). Im Jahr 1971 präsentierte man die sog. Serie III als eine umfangreichere Weiterentwicklung. Die Karosserie war nur leicht verändert (Coupé und Roadster) und das Chassis hatte einen längerem Radstand. Ein Highlight war insbesondere der 5,3 Liter V12-Zylinder Motor mit 276 PS. Es war der erste „Großserien“-Zwölfzylinder mit Leichtmetallblock. Mit einer Servolenkung und optionalem Automatik-Getriebe war dieser E-Type deutlich komfortabler aber auch weniger puristisch als seine Vorgänger. Bis 1974 wurden gut 15.000 Fahrzeuge der Serie III mit V12-Triebwerk produziert, davon 7.990 als Roadster.