1992 | Mercedes-Benz 500 SL

Dieser SL 500 der Baureihe R129 ist wie alle seine Geschwister ein Meisterwerk von Design und Technik. Ob als Cabrio oder dank dem mitgelieferten, selbst ver- und entriegelnden Hardtop, als Coupé – der SL 500 macht immer eine gute Figur.

Seinen Vorgänger, den R107 von 1971 (auch ein toller Wagen), hat er bereits 1989 mit seiner richtungsweisenden Technik in die Steinzeit katapultiert. Dazu schickte der neue Fünfliter-V8 satte 81 Mehr-PS auf die Kurbelwelle. Möglich war das dank vier Ventilen pro Zylinder und vier obenliegenden Nockenwellen mit variablen Einlasssteuerzeiten. Kein Wunder, dass der R129 bereits bei seiner Vorstellung heiss begehrt war und auch heute noch ein nicht zu verachtender, universell einsetzbarer und klassischer Sportwagen ist.

Dem Vorbesitzer dieses interessanten Exemplars war das aber nicht genug. Der bekannte Deutsche Mercedes-Tuner MAE, lange als Synonym für Mercedes-Benz-Felgen bekannt, hatte hier nämlich die Finger im Spiel und hat dem Wagen neben einem Sportauspuff auch ein Fahrwerk und die sehr beliebten, dreiteiligen MAE-Felgen spendiert.

Doch die Massnahmen waren nicht ausreichend, denn es gab doch noch den einen oder anderen MAE-R129 auf den Strassen Europas. Mehr Bling musste her, und die Zertifikate für 24k-Goldbeschichtungen, die heute im Handschuhfach liegen, ergeben plötzlich einen Sinn: Die Embleme vorne und hinten sowie die 160 Schrauben der makellosen, neu aufgebauten MAE-Felgen wurden mit reinem Gold beschichtet – etwas absurd, aber wer in den 90ern einen SL 500 fuhr und auffallen wollte, musste eben etwas tiefer in die Tasche greifen.

Der zweite Besitzer hat den Wagen elektrisch etwas aufgefrischt: Motorsteuergerät, Dachelektronik, Zündschlösser und diverse Sensoren wurden ersetzt und die Verriegelung instandgesetzt. Die leicht anfällige Elektronik des R129 wurde rundum fachmännisch geprüft. Der Unterboden ist sauber und kürzlich haben neue Querlenker vorne ein nettes Plätzchen zum «ausgleichen» gefunden.

Für eine etwas modernere Optik sorgt der neue schwarze Kühlergrill, dessen Vorgänger als unversehrtes Originalteil mitgegeben wird.

Abgeliefert wird der Wagen inklusive Hardtop in Wagenfarbe und dem optional bestellten Hardtop-Ständer. Der anthrazitfarbene SL kommt frisch ab Service und MFK und da alles eingetragen ist und die Modifikationen zeitgemäss sind, wäre sogar eine MFK als Veteran denkbar.

Nach über dreissig Jahren liessen sich ein paar normale Gebrauchsspuren bei den regelmässigen Ausfahrten nicht vermeiden, aber der Wagen befindet sich in einem sehr ansprechenden Zustand.

Und nein, die Felgen werden nicht separat verkauft.

Verkauf im Kundenauftrag. Besichtigungen nur auf Anfrage.

Das Video zu diesem 500 SL findest Du unter folgendem YouTube-Link:
https://www.youtube.com/watch?v=SY7xILrrbRM&ab_channel=Luciano%27sClassics

Mehr Daten und Bilder zum Fahrzeug gibt es unter:

www.lucianos-classics.ch

Details:

- 142'000 km

- 1. Inv. 01.09.1992

- MFK 21.02.2019 (wird frisch vorgeführt)

- 4'969 ccm V8-Motor

- 320 PS

- Typenschein X

- Stammnummer 418.029.432

- Chassis WDB 129 066 1F07 0236

- Leergewicht 1’800 kg

- Zuladung 390 kg

Modellgeschichte:

Vor über 30 Jahren, im März 1989, sorgte der neue SL auf dem Genfer Autosalon für Aufsehen. Die R129 getaufte Baureihe vereinte ein zeitloses Design mit sportlichen Fahrleistungen und Luxus. Der offene Sportwagen war ein Erfolg wurde zum würdigen Nachfolger der, bis dahin 18 Jahre alten 107er Baureihe.

Der Wagen wird für sein Design mehrfach ausgezeichnet und Bruno Sacco, der Kopf hinter den klaren Linien des R129, nimmt die Preise gerne entgegen. Der Benz trägt ein schlichtes, klar definiertes und akzentuiertes Kleid und erreicht mir der Keilform und montiertem Hardtop einen cW-Wert von 0.32. Recht anständig für einen luxuriösen Roadster.

Die Tüftelei am Nachfolger des 107 begann bereits Mitte der 70er Jahre und dauerten an, während die Serien W124 und W126 in Produktion gingen. Grund für die lange Entwicklungsphase waren unter anderem das offene Konzept, welches sich mit den Sicherheitsvorschriften bei einem Überschlag schwertat, und der Plan, parallel eine Coupé-Version, die nie in die Tat umgesetzt wurde, zu bauen.

Die Lösung war eine Weltpremiere: Ein automatischer Überrollbügel. Nach nur 0.3 Sekunden sorgte die vorgespannte Feder-Dämpfer-Einheit automatisch für ein Aufrichten des Bügels in kritischen Fahrsituationen. Genau so innovativ waren die elektrisch verstellbaren Integralsitze mit Gurtstraffer und Gurthöhen- sowie Kopfstützenverstellung, das Windschott und natürlich das vollautomatische Stoffverdeck, bei dem das Steuergerät die Abläufe unter anderem mit 17 Endschaltern überwacht.

Wie in der Dauerwerbesendung muss hier noch weiter ergänzt werden, da kommt nämlich noch mehr: ADS. Das moderne Fahrwerk verfügte erstmals über das Adaptive Dämpfungs-System. Mit einer automatischen Niveauregulierung gekoppelt, passt das ADS die Dämpfung fast ohne Verzögerung vollautomatisch an den aktuellen Fahrzustand an.

Das Volk liebte den innovativen Wagen und die Produktion lief von Anfang an auf Hochtouren, bis sie nach mehreren Modellanpassungen 2001 endete. In zwölf Jahren Bauzeit wurden 204’940 Fahrzeuge produziert und das, mit knapp 80’000 Exemplaren meistverkaufte Modell war der 500 SL / SL 500 mit Vierventilmotor.