BMW Z1 Oldtimer kaufen

Einleitung und Geschichte des BMW Z1

Der BMW Z1 wurde 1987 auf der IAA als Technologieträger und Imageträger der Marke präsentiert. Seine Entwicklung leitete BMW Technik GmbH unter Harm Lagaay und Ulrich Bez. Von März 1989 bis Juni 1991 entstanden exakt 8.000 Fahrzeuge, obwohl ursprünglich nur die Hälfte geplant war. Ziel war es, mit futuristischen Materialien und Bauweisen neue Wege im Automobilbau zu gehen. Zentrale Elemente waren Monocoque-Chassis aus feuerverzinktem Stahl, Kunststoffkarosserie und die für den Z1 weltbekannten, in den Schweller versenkbaren Türen. Die Produktion endete, als das Interesse an dem mindestens 83.000 DM teuren Roadster nach der anfänglichen Euphorie abebbte. Dennoch besetzte der Z1 die Rolle des Trendsetters für alle späteren BMW-Roadster und markierte den Start der „Z“-Baureihe, wobei das Z für Zukunft stand.

Modellgeschichte des BMW Z1

Der Z1 wurde in Serie nur in einer Motorisa­tions- und Karosserievariante gebaut: Frontmittelmotor, 2,5-Liter-Reihensechszylinder (M20B25), 170 PS, 5-Gang-Getriebe, Hinterradantrieb. Unterschiede finden sich fast ausschließlich bei Details der Ausstattung und kleineren Konstruktionsoptimierungen im Lauf der Produktion – etwa bei zu Beginn eingesetzten Radiotypen oder Detailverbesserungen an der Mechanik der Türen. Der BMW Z1 war direkter Einstieg in die „Z-Baureihe“ der Bayerischen Motoren Werke. Ein Nachfolger im klassischen Sinn existiert nicht, die Baureihe Z3 folgte jedoch 1995 als Serienroadster – mit deutlich anderem Konzept. Als Vorbild diente der Z1 aber weiterhin im Bereich Innovation und Bauweise.

Besonderheiten des BMW Z1

Das Schlüsselmerkmal des BMW Z1 sind die vollständig in den Kunststoffschwellern versenkbaren Türen – eine bis dahin einzigartige Lösung, die bis heute für große Aufmerksamkeit sorgt. Die Karosseriehaut besteht zum überwiegenden Teil aus Thermoplast-Kunststoff, während das Grundchassis komplett feuerverzinkt ist. Die Motorhaube mit umgekehrtem Flügelprofil, aerodynamisch optimierte Unterbodenverkleidung und der erstmals bei einem Serienauto eingesetzte Diffusor unterstreichen den technischen Anspruch. Die Projek­tionsscheinwerfer mit Ellipsoidtechnik waren ebenso Serienpremiere wie die Möglichkeit, mit offenen Türen zu fahren. Alle Z1 besitzen ein eigenes Achs- und Fahrwerkslayout – die sogenannte "Z-Achse", später auch bei der E36-Baureihe verwendet.

Technische Daten des BMW Z1

Sondermodelle und Sammlervarianten

Der Z1 wurde serienmäßig nur in einer Variante gefertigt, dennoch existiert eine limitierte Sonderedition: Der Alpina Roadster Limited Edition entstand auf Basis des Z1 mit auf 66 Fahrzeuge limitiertem Umbau. Hier stieg der Hubraum auf 2,7 Liter, die Leistung auf 200 PS. Ebenfalls modifiziert wurden Fahrwerk, Auspuffanlage und Felgen. Eingefleischte Enthusiasten suchen zudem nach seltenen Originalfarben, etwa purblau oder magicviolett und seltener Sonderausstattung wie originalem Hardtop (meist Wiesmann) oder Edelstahl-Sportauspuff ab Werk.

Schwachstellen und typische Probleme

Obwohl der BMW Z1 als solide gilt, weisen insbesondere folgende Bereiche Probleme auf:

• Kunststoffkarosserie: Spannungsrisse, Haarrisse, Brüche an Kotflügeln, Türblättern und Stoßfängern. Oft Nachlackierungen, was fachgerecht kein Mangel ist.
• Rahmen und Unterboden: Korrosionsanfälligkeit der Bodenplatte, aufwändiger und teurer Austausch.
• Versenkbare Türen: Verschleiß und Fehlfunktionen an Mechanik und Antrieb, Kratzspuren durch schlecht eingestellte Schweller.
• Verdeck und Dichtungen: Alterungsbedingte Undichtigkeiten, sprödes Stoffverdeck, fehlerhafte Abdichtungen führen zu Feuchtigkeit im Innenraum.
• Fahrwerk/Lenkung: Federbeine, Spurstangen und Traggelenke verschleißanfällig; undichte Servolenkung und teure Reparaturen an bestimmten Ausführungen der Achse.
• Motor/Getriebe: Zahnriemenwechsel alle 4 Jahre zwingend notwendig, Ölverlust Rost an Hardyscheibe, undichte Benzinschläuche.
• Bremsen/Reifen: Alte Bremsschläuche, poröse Reifen (Original-Pirelli meist nicht mehr fahrtauglich).
• Elektrik: Kontaktprobleme, defekte Scheinwerfergläser, korrodierte Steckerverbindungen, Ausfälle von Originalradios.

Praktischer Tipp: Nur Fahrzeuge mit lückenlos dokumentierter Wartung und regelmäßig durchgeführtem Zahnriemen-Service wählen, auf Risse und unregelmäßige Spaltmaße prüfen und die Funktion der Türen sowie des Verdecks wiederholt testen.

Fahrverhalten, Motorisierung und Handling

Mit der Frontmittelmotor-Anordnung, kurzem Radstand (2,45 m) und innovativem Achslayout liefert der BMW Z1 ein fahraktives, präzises Handling mit hoher Kurvendynamik (bis zu 1g Querbeschleunigung möglich). Das 5-Gang-Schaltgetriebe und der drehfreudige M20B25-Sechszylinder sorgen für sportliches, aber unaufgeregtes Gleiten – von 0 auf 100 km/h sprintet der Z1 in knapp 8 Sekunden. Die eigenständige, auf den Z1 abgestimmte achteilig aufgebaute Z-Hinterachse wurde später auch im E36 verbaut und ermöglicht eine ausgewogene Fahrwerksabstimmung mit ausgezeichnetem Geradeauslauf. In engen Kurven bietet der Z1 gute Rückmeldung und hohe Kontrollierbarkeit. Bremsen, Lenkung und die sehr tiefe Sitzposition helfen dem Piloten, die direkte Verbindung zur Straße zu erleben. Alle Modelle des BMW Z1 sind technisch und motorisch weitgehend identisch. Lediglich die limitierte Alpina-Variante und Fahrzeuge in besonders raren Farbtönen wie purblau oder magicviolett gelten als besonders begehrt.

Innenraum, Komfort und äußeres Design

Das Design des BMW Z1 stammt von Harm Lagaay, umgesetzt mit klaren, aerodynamisch optimierten Linien und ikonischem Roadster-Profil. Typisch: Die komplett austauschbare Kunststoffhaut, die breiten Seitenschweller mit markanten Aussparungen für die versenkbaren Türen und die reduzierte Karosseriefläche. Im Interieur finden sich Sportsitze mit Nubuk/Leder oder Alcantara, oft im auffälligen „Camouflage“-Look und abgestimmten Interieurfarben (u. a. rot, gelb, grau). Lederlenkrad und Schaltknauf, individuell wählbare Interieurfarben und Ausstattungen wie original Radios von BMW oder Becker waren verfügbar. Puristische Instrumentierung und ein auf das Wesentliche konzentrierter Cockpit-Aufbau kennzeichnen den Z1. Besonderheiten: Projector-Scheinwerfer (Ellipsoid), optionales Hardtop (selten), original 16-Zoll-Siebenspeichen-Alufelgen, Originalausstattungen wie Bordwerkzeug und Betriebsanleitung erhöhen heute die Sammelwürdigkeit.

Weitere Besonderheiten

Viele Z1 wurden in Deutschland ausgeliefert und befinden sich bis heute im Land; Importe aus Italien, Belgien oder den Niederlanden sind nicht die Regel, aber bekannt. Fahrzeuge mit lückenlos nachweisbarer Historie, Originalzubehör und originalem Zustand sind besonders gesucht. Die Oldtimer-Zulassung (H-Kennzeichen) kann problemlos erfolgen, wenn der Originalzustand gewahrt ist. Im Kofferraum gibt es statt eines vollwertigen Reserverads ein Staufach hinter dem Beifahrersitz.

Zusammenfassung

Der BMW Z1 ist eines der technologisch avanciertesten Roadster-Konzepte der späten 1980er und frühen 90er Jahre. Mit komplett eigenständigem Design und aufwendiger Technik – etwa versenkbaren Türen und modularer Kunststoffkarosserie – bleibt er ein Unikum und Referenzpunkt in der BMW-Historie. Die auf 8.000 Stück limitierten Fahrzeuge sind heute wertbeständig und technisch wie konzeptionell ebenso faszinierend wie anspruchsvoll im Unterhalt. Für Kenner und Markenliebhaber vereint der Z1 avantgardistisches Design und spürbare Fahrdynamik mit dem Anspruch an ein klassisch-puristisches Automobil.