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Die Firma Saporoshez war ein Autohersteller der ehemaligen Sowjetunion. Der Betrieb war in der Stadt Saporischschja beheimatet, die heute zum Territorium der Ukraine gehört.
Saporoshez - Die Geschichte
Der Betrieb Saporoshez hieß eigentlich "Saporisky Awtomobilebudiwny Sawod (SAS)", was recht lang für ein stimmiges Firmenlogo ist. Der Begriff "Saporoshez" bürgerte sich daher ein. Im Gesamten wurden in diesem Betrieb von 1960 bis 1994 etwa 3,5 Mio Automobile gefertigt. Der Saporoshez war ein Exportprodukt, das nicht nur in der UdSSR Verwendung fand. Teilweise waren etwa vier Prozent der Autos in der DDR vom Typ "Sapo", wie der Wagen dort bezeichnet wurde. Saporoshez ging auch Joint Ventures mit westlichen Firmen ein und ließ teilweise in Belgien montieren und verwendete Motoren von Renault. Auch in Westeuropa war der Saporoshez teilweise verbreitet. Der Wagen firmierte hier als "Yalta" oder "Jalta" oder auch als "Eliette", wobei vermutlich abgewogen wurde, wie die Bevölkerung des Verkaufslandes die Ergebnisse der Konferenz von Jalta 1945 beurteilen würde. In West- oder Ostdeutschland oder in Polen hätte ein "Jalta" sicher nicht reüssiert, in Jugoslawien hingegen schon. Im Jahr 1994 lief die Fertigung indes aus, da der Saporoshez wie viele andere Produkte der ehemaligen Sowjetunion kaum konkurrenzfähig war, in der eigenen Bevölkerung einen schlechten Ruf hatte und zudem in den Wirbel der unkoordinierten Privatisierung dieses Teils der Erde geriet.
Der Saporoshez - Legendäre Modelle
Die Sowchose Saporoshez hat im Verlauf ihrer Geschichte lediglich drei Modelle hervorgebracht, wobei der Erstlingstyp, der SAS 965, auf dem Entwurf eines Moskvich basierte und von 1960 - 1969 produziert wurde. Zum Exportschlager zumindest in der östlichen Welt wurde der ab 1966 hergestellte Saporoshez 966. Wie damals in der Sowjetunion üblich sollte amerikanisches Design kopiert werden, so dass der SAS 966 einem Prinz 4 der Firma NSU ähnelte: Ein westliches Design sollte der eigenen Bevölkerung demonstrieren, dass die Sowjetunion den Wettlauf der Systeme gewinnen würde. Der hübsche kleine Wagen war den Verhältnissen entsprechend ein Exportschlager, stand aber etwa in der DDR bald im Ruf, ein typischer Auswurf sowjetischen Schlendrians zu sein. Zahlreiche Spottverse sind überliefert, die den Saporoshez eher der Landbevölkerung empfehlen, da seine Qualitäten denen eines Traktors glichen. Auch der Saporoshez 968, der in mehreren Varianten von 1971 bis zum Ende 1994 gefertigt wurde, sah dem Prinz westlicher Herkunft recht ähnlich. Das Fahrzeug war letzten Endes in den 90er Jahren schlechterdings veraltet wie auch die Produktionsbedingungen in einem Werk, das sich plötzlich einer weltweiten Konkurrenz gegenüber sah.
Saporoshez - Das Logo
Zu den Besonderheiten dieser Firma zählt ihre Internationalität im Vergleich zu anderen Kombinaten der untergegangenen Welt des Sozialismus. Saporoshez musste wegen der zahlreichen Exportkunden auf ein einheitliches Logo verzichten, da Name und Schreibweise den Kunden angepasst werden mussten, die verschiedene Alphabete und Schreibweisen verwendeten: Globalisierung auf sowjetisch.
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