1972 | Alpine A110 1600 Gruppo 4

Die Erfolgsstory von Alpine begann 1946. Jean Rédélé, im Mai 1922 in Dieppe, einer Kleinstadt in der Normandie geboren, übernahm mit erst 24 Jahren die Renault Werkstätte seines Vaters, Emile. Jean war der flotten Fortbewegung und dem Rallyesport sehr zugetan und so lag es nahe, dem damaligen französischen Volkswagen Renault 4CV Beine zu machen. 1950 nahm Jean mit seinem privaten 4CV an der Rallye Monte Carlo teil - heftige Schneefälle verhinderten dabei eine vordere Platzierung. Wenige Monate später folgte sein Heimrennen in Dieppe und hier war er, mit seinem getunten 4CV, der Sieger. Bereits zu dieser Zeit wurde Renault auf den "jungen Wilden" aufmerksam.

1955, nach Klassensiegen bei der Coupe des Alpes und der Monte, gründete Jean Rédélé sein eigenes Unternehmen - die Marke Alpine, angelehnt an seine Rallye-Erfolge in den Alpen, war geboren!

So baute- und verkaufte Jean Rédélé, auf Basis von Renault-Modellen seine eigenen Fahrzeuge - zunächst mit Aluminium-Karosserie, kurz darauf mit GFK-Kunststoff-Karosserien. In den 1950er Jahren ein ziemlich exotischer Werkstoff im Fahrzeugbau, aber relativ leicht herzustellen und vor allem extrem leicht...

Nach A106 und 108, wurde 1962 die A110 präsentiert. Zunächst mit 1.100cm3 Technik aus dem Renault 8, später folgten 1,3 und 1,6 Liter Motoren aus dem R12 und R16, in der Gruppe 4/5 hatten die Alpine´s 1800 bis teilweise sogar 1.950 cm3.

Erfolge auf den Rennpisten, bei Bergrennen, vor allem aber den Rallye´s stellten sich bald ein. Richtig erfolgreich waren die Berlinetta´s in den frühen 1970er Jahren, und es gipfelte 1973 mit dem Gesamtsieg der Rallye-Markenweltmeisterschaft. Damit verbunden waren, neben vielen nationalen Privatfahrern, so große Namen wie Jean-Claude Andruet, Jean-Pierre Nicolas, Bernard Darniche, der Schwede Ove Andersson, Gerard Larousse, Jean-Luc Therier, und- auch eine gewisse Michelle Mouton, die Vize-Rallye-Weltmeisterin 1982 auf Audi Quattro, verdiente sich in den 70ern ihre ersten Sporen auf einer A110.

Ende 1973 ging die Aktienmehrheit von Alpine an Renault über - 1978 verkaufte Jean Rédélé auch seine restlichen Anteile an Renault. Der Rest ist Geschichte - nach der A110, folgten die A310, A610, GT Turbo usw. bis es in den 1990ern etwas still um die Marke Alpine wurde. 2017 wurde die neue Version der A110 aufgelegt. Schlank, leicht, extrem agil und auch noch schön - wie damals...

Die Geschichte unserer 1600S, die wir hier anbieten, beginnt 1972 im Süden von Österreich, dem schönen Kärnten. Erstausgeliefert an einen dort ansässigen Renault Händler, übernahm ein angestellter Mechaniker nach einigen Jahren die 110er. Der Marke, als auch dem Motorsport zugetan, entwickelte dieser über die Jahre enormes Fachwissen und Können auf den Alpine´s. Hierzulande adelte ihn die Szene bald zum "Alpine Papst" von Österreich. Die Serien-1600S erschien offenbar irgendwann zu bieder, und so wurde das Auto auf Gruppe 4 umgebaut. Verbreiterte Kotflügel, Frontspoiler, 3 teilige Alus, vorne 7,5x13, hinten 8,5x13 breit, Fahrwerk, Motor leicht getunt, bei allerdings gleichbleibendem Hubraum von 1.553cm3, damit die Standfestigkeit erhalten bleibt. Zur Sicherheit durfte natürlich ein Überrollbügel und H-Gurte nicht fehlen. Mit diesen Umbauten wurde die A110,  1998 Einzelgenehmigt.

2012 wurde die Berlinette nach Salzburg verkauft. An einen echten Benzinbruder und Freund etwas ausgefallener, sportlicher Fortbewegungsmittel. Aus dem ursprünglichen Vorhaben, die Alpine nach längerer Standzeit, ordentlich zu servicieren und zu optimieren, wurde eine umfangreiche Body-off Restauration, obwohl das Auto in überdurchschnittlich gutem Zustand war.  Das Fahrzeug wurde komplett zerlegt - Karosse vom Rahmen abgehoben, Rahmen und Achsen gestrahlt, teilweise verzinkt, alles neu lackiert, neue Radlager, Motor zerlegt, geprüft, abgedichtet, alle Leitungen, Manschetten, Achsgummi´s, Bremsen, etc. neu gemacht. Die bekanntermassen original lausige Bord-Elektrik wurde komplett erneuert, und mit Relais und ordentlichen Sicherungskästen versehen. So war sichergestellt, dass die Alpine den Ansprüchen des neuen Eigentümers genügt, und sie auch wirklich funktioniert und eingesetzt werden kann.

Wie es halt im Leben so ist - nach einigen Jahren, genauer gesagt 2017, nach nur ca. 1.500 gefahrenen Kilometern, änderten sich die Interessen, und wir durften die Alpine damals zum Verkauf übernehmen. Es dauerte nicht lange, bis ein Enthusiast aus dem Westen Österreichs von der schnellen Flunder und dem aussergewöhnlich guten Zustand des Autos so begeistert war, daß die Alpine rasch in seine Garage nach Tirol wechselte. Auch bei ihm wurde die schöne Berlinette äußerst pfleglich behandelt und von Profi´s gewartet, obwohl in 7 Jahren nur 1.000 Kilometer gefahren.

Nachdem es sich um ein Fahr- und kein "Stehzeug" handelt, kommt die schöne Alpine nun wieder zu uns zurück, und wir haben die Ehre ein neues Zuhause für dieses sehr besondere Sportgerät zu finden.

Das Fahrzeug befindet sich nach Restauration 2012/13, und seither lediglich ca. 2.500 km Laufleistung, nach wie vor in hervorragendem Zustand. Sie (die Berlinette) wurde laufend perfekt gewartet, hatte keine Renneinsätze, und wurde lediglich bei einigen Gleichmässigkeitsveranstaltungen eingesetzt.

Fahrspaß pur ist garantiert - knapp 800 kg Eigengewicht, rund 140 PS - Sportfahrer-Herz was willst du mehr...?

Sie haben Interesse? Dann freue ich mich auf Ihren Anruf +43-664-307 6070 Robert Schatteiner