1968 | Plymouth Road Runner Hardtop Coupé

Plymouth löste im Modelljahr 1968 den „Beep Beep“-Wahn aus, denn das war das erste Jahr in dem ein Fahrzeug mit dem Namen Road Runner verkauft wurde. So zahlte die Chrysler Cooperation einige Dollar an Warner Brothers für die Namensrechte des berühmten ultraschnellen Zeichentrickvogels, dem Road Runner. Anschließend wurden die 1968er Plymouth Belvederes mit leistungsstarken 6,3Liter V8-Big Block Motoren und Roadrunner-Aufklebern versehen, und der Plymouth Roadrunner war geboren. Diese Werbeinvestition lohnte sich, denn die Verkaufszahlen waren viel höher als erwartet, was ihn zu einer der erfolgreichsten Muscle-Car-Einführungen aller Zeiten machte.

Hier können wir nun einen dieser ersten 1968 Plymouth Road Runner anbieten. Er beeindruckt nicht nur durch seine brillant aussehende blaue Außenlackierung und der komplett schwarzen Innenausstattung, sondern auch dadurch, dass bei der Restauration viel Wert daraufgelegt wurde, die gesamte Optik so original wie möglich, zu erhalten. Dabei wurde sich bei einigen Details sehr viel Mühe gegeben.

Schaut man in den original gehaltenen Motorraum, ist ein 383cui Hi Performance Motor verbaut, der sauber auf allen 8 Zylindern läuft. Statt dem originalen Vergaser ist hier ein 4-Fach Vergaser (Edelbrock AVS 2) draufgekommen, das ist aber hauptsächlich der besseren Funktionalität geschuldet. Er hat einen elektrischen Choke, eine bessere Gemisch-Aufbereitung in der ersten Stufe, was weniger Benzinverbrauch und mehr Drehmoment bedeutet und die Zweite Stufe ist so einstellbar, dass kein Beschleunigungsloch toleriert werden muss. Die Bauform und Funktionsweise ist aber abgeleitet von den Carter AVS Vergaser die ab Werk verbaut wurden.

Zudem montiert sind originale HP Gusskrümmer. Sie sind deutlich größer von außen, als auch im Luftdurchsatz, als die Krümmer der Low Performance Motoren. Es sind sogar die gleichen die der 440cui ab Werk erhalten hat. Ein Grund mehr warum der 383cui gerade in den oberen Drehzahlen perfekt funktioniert. But don´t get fooled, auch Burnouts sind für diesen potenten Motor kein Problem.

Damit der Wagen bei all dem Spaß nicht überhitzt, hat er erst vor kurzem, einen neuen und qualitativen Wasserkühler erhalten. Aber auch das, was bei den meisten Fahrzeugen fehlt, das originale Luftleitblech um den Lüfter herum, ist hier noch im Top Zustand und vorhanden. So paddelt der Lüfter nicht nur Luft im Motorraum herum, sondern saugt ausreichend davon aktiv durch den Kühler. Kühlprobleme sind bei diesem Fahrzeug ein Fremdwort.

Ebenfalls im Motorraum verbaut, ist die originale Road Runner Hupe. Diese ist leider defekt. Dafür ist aber, für die Funktion, eine zweite Hupe in einem bisschen versteckteren Bereich montiert worden. Wir können auch eine neue Hupe verbauen, wobei (Fun-Fakt:) die 68er Road Runner Hupen original schwarz lackiert waren, genauso wie die Außen-Aufkleber, schwarz-weiß reflektierend sind. Erst im Baujahr 1969 sind sie beim Roadrunner farbig geworden. Ebenfalls die Hupe, die ab 1969 lila lackiert wurde.

Die Gänge werden automatisiert eingelegt von einem A727 Automatikgetriebe. Dieses Getriebe ist zwar nicht mehr das Originale, das ab Werk verbaut war, die Decodierung hat aber ergeben, dass es ein echtes Heavy Duty Getriebe ist und vorher in einem 1969 Mopar Muscle Car, hinter einem 440cui oder 383 HP Motor seinen Dienst verrichtet hatte.
Das Schaltverhalten ist in Voll-Last-Schaltvorgängen sauber, auch der kritische Voll-Last-Schaltvorgang von 2 auf 3, fluppt sauber ohne durchzurutschen.

Die Leistung wird mit einer echten Muscle Car Kardanwelle (größere Kreuzgelenke, Typ 7290) vibrationsfrei an die stabile 8 ¾ Zoll Hinterachse weitergeleitet. Die dort verbaute 3,23: 1 Hinterachsübersetzung sorgt für ein ausgewogenes Verhältnis von Drehmoment zum Beschleunigen, aber nicht zu hoher Motordrehzahl bei Reisegeschwindigkeit. Als I-Tüpfelchen ist sogar eine Differentialsperre verbaut, so das Stereo Burnouts direkt getätigt werden können (we tested, it already).

Damit all die Beschleunigung auch zeitgemäß reduziert werden kann, ist der Road Runner schon umgerüstet auf Scheibenbremse vorne. Als echtes Musclecar, hat er hinten die großen 11x 2 1/2“ Trommelbremsen verbaut. Im Bremstest haben sie überzeugt und richtig gut gegriffen. Vor allem zusammen mit der Scheibenbremse vorne. Diese ist eine Bauversion, die ab 1973 bei Chrysler verbaut wurde. Mit installiert ist ein neuer original Style Bendix Bremskraftverstärker, also kein billiger universal Booster wie man ihn häufig bei Verkaufsfahrzeugen vorfindet. Die manuelle Lenkung ist im Stand zwar etwas aufwendiger zu bedienen, rollt der Wagen aber erst einmal, ist davon nichts mehr zu spüren und dem Fahrspaß steht nichts im Wege.

Unter dem Wagen, ist eine relativ neue Doppelte Auspuffanlage, mit annähernd original Style Töpfen verbaut. Getragen wird der Roadrunner von 215/70ZR14 Reifen vorne & hinten (DOT Jan. 2021). Ein kleines Sahnehäubchen dabei sind hier die 14“ Felgen. Montiert hat er hat die Chrome Road Wheels. Also nicht die Felgen mit einem Chrome Trimring, die die meisten Fahrzeuge ab Werk draufhatten, sondern hier ist das Felgenbett selber verchromt. Sie haben einen sehr guten Zustand, wir vermuten daher, dass die Felgen irgendwann auch schon mal erneuert worden sind. Der 14“ Durchmesser führt dazu, dass die Reifen mit der so großen Seitenflanke einen sehr schönen klassischen Eindruck machen.

Das Fahrverhalten des Road Runners ist sehr gut und bringt ein sicheres Fahrgefühl. Beim Beschleunigen kommt er gut vom Fleck und der blubbernde V8 Sound ist im Innenraum angenehm zu genießen. Dank der milden Töpfe gibt’s kein Dröhnen im Innenraum.  

Vorne ist der originale Stabi verbaut, ein wichtiger Bestandteil für ein stabiles Fahrwerk, umso erstaunlicher ist, dass nur die echten Muscle Cars so etwas ab Werk erhalten haben.

Wie der Wagen vorher TÜV bekommen hat, konnten wir allerdings nicht nachvollziehen. Die Gummi Buchsen der Vorder- als auch der Hinterachse waren stark porös und zum Teil schon zerfallen. Wir haben sie kurzerhand vorne wie hinten durch neue langlebigere Buchsen aus Polyurethane ersetzt und die Vorderachse neu eingestellt.

Die Karosse ist insgesamt in einem sehr guten Zustand. Die Rahmen vorne, wie hinten, sind gerade und weisen keine Durchrostungen auf.  Zudem sind die lower rear quarters schon einmal erneuert worden. Ebenfalls Mopar typisch war der Kofferraumboden, der wohl nicht mehr gut war und in der Vergangenheit schon einmal vollflächig gegen ein Neuteil ersetzt wurde. Alle Embleme und Zierleisten sind vorhanden und montiert. Der Frontscheibenrahmen ist in einem einwandfreien Zustand und auch die Frontscheibe wurde schon mal erneuert.

Besonders der Innenbereich lässt sich sehen. Die Innenausstattung macht einen sehr guten und neuwertigen Eindruck. Angefangen bei den vorderen und hinteren Sitzbänken. Sie haben neue, schwarze Bezüge bekommen, man hat dabei sogar die alten original Embleme wiederverwendet und befestigt, diese sind bei neuen Sitzbezügen nicht extra dabei. Das Sitzmuster ist das korrekte Road Runner typische, Originale. Ebenfalls der schwarze Dachhimmel und der schwarze Teppich sind in einem Top Zustand und müssen irgendwann mal erneuert worden sein. Die ebenfalls schwarzen Türverkleidungen sind heile, auch die Sicherheitsgurte sind neuwertig, heile und komplett vorhanden.

Die von uns durgeführte elektrische Durchsicht zeigt, dass die Heizung und der Lüfter, sowie alle Anzeigen im Armaturenbrett und Meldelampen funktionieren. Eine extra und seltene Option ist hier der Drehzahlmesser, der mit in der Anzeigentafel, neben Alternator-, Benzin-, Tacho- und Temperaturanzeigen, integriert ist. Weil es ein echter Road Runner ist, geht die Tachoanzeige auch bis 120 Meilen. Daneben ist das originale Radio ist verbaut. Was uns besonders gefreut hat zu sehen ist, dass das Schalterpanel 5 neue, verchromte Knöpfe bekommen hat, auch die Funktionsbeschriftung unter den Knöpfen sehen wie frisch gedruckt aus. Ebenso ist das Handschuhfach in einem neuwertigen Zustand, genauso ist das Dashboard neu und in original Optik, also wurde hier kein billiger Plastik Überzieher genommen, sondern neben originaler Optik auch auf Qualität gesetzt.

Technisch wurde das Fahrzeug von uns bereits vollständig gecheckt und letzte Mängel beseitigt.

Natürlich haben wir, wie bei all unseren Verkaufsautos, die Bodystamp numbers geprüft. Sie passen zum Fender Tag, es handelt sich hier um einen echten Road Runner. Dies ist bei 1968 Fahrzeugen etwas komplexer, wen es aber interessiert, kann sich das bei einer Begutachtung von unserem Chef erklären lassen. Der Motor hat das Gußdatum 19.06.1968, er kann somit nicht der Originale sein, passt aber vom Baujahr her. Das Getriebe stammt von einem 1969 Mopar Muscle Car, ist somit periot correct und hat die HD Innereien die es braucht um der Leistung des Motors lange standzuhalten.

Fender Tag decoded:

CAR: Plymouth RoadRunner 2 Door Hardtop
ENGINE: 383cid 4-bbl HP V8
TRANSMISSION: 3-Speed Automatic
TIRES: F70x14 Red Sidewall, Steel Belted
MODEL YEAR: 1968
BUILD DATE: July 09.
AXLE: Unknown Axle Code (8 3/4" Hinterachse mit 3,23 : 1 und Sperre)
INTERIOR:  White on Tan Interior.
JJ1 PAINT: Ember Gold Metallic (Plymouth)

MOLDINGS:
25: Drip Rail Mouldings

ABC OPTIONS:
R1: AM Radio
Y6: Black Vinyl Top
Z8: Performance Hood Treatment (Roadrunner/GTX)

Zurzeit hat der Road Runner noch 2 Lackmängel, solange diese nicht behoben sind, kann der Wagen auch günstiger abgegeben werden.

Insgesamt steht dieser 1968er Roadrunner aber richtig gut da und obendrein hat der Wagen schon deutsche Papiere, TÜV und H-Kennzeichen. Also einfach anmelden, Schlüssel rumdrehen und los düsen…Beep Beep.

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