1998 | Mercedes-Benz CLK GTR

1998 Mercedes-Benz CLK GTR #011

• Eines von zwei Werksfahrzeugen der FIA GT-Meisterschaft 1998 und das letzte gebaute V12-Exemplar des CLK GTR
• Sieger des Silverstone 500 km und der British Empire Trophy 1998 mit Mark Webber und Bernd Schneider
• Seit dem Verkauf durch Mercedes in zwei legendären Sammlungen untergebracht
• Kompletter Neuaufbau des Monocoques durch den ehemaligen Williams F1-Ingenieur Tim Preston und Cars International Service
• Bestens geeignet für den Le Mans Classic und die Endurance Racing Legends-Serie

Der Mercedes-Benz CLK GTR gilt als eines der dominantesten Rennfahrzeuge der Motorsportgeschichte – so dominant, dass er maßgeblich zum Ende der FIA GT-Meisterschaft 1998 beitrug. Chassis 011 war das einzige für die Saison 1998 neu gebaute Fahrzeug. Das 82,9 kg leichte Monocoque wurde am 2. Februar fertiggestellt und war einzigartig konstruiert, um sowohl mit dem V12 als auch mit dem späteren V8 des CLK LM betrieben zu werden. Zudem war es das letzte siegreiche CLK GTR-Rennfahrzeug, bevor das Werksteam es durch den CLK LM ersetzte. Beide Modelle wurden von FIA GT-Meister Bernd Schneider und dem zukünftigen Formel-1-Star Mark Webber pilotiert.

Mercedes-Benz steht im Motorsport für absolute Dominanz – von den W125 Silberpfeilen der 1930er-Jahre über die 300 SLR der 1954/55er-Saison bis hin zu den Erfolgen des Formel-1-Programms der 2010er-Jahre. Niederlagen sind für die Stuttgarter Marke ein Fremdwort.

Nach dem tragischen Unfall in Le Mans 1955 zog sich Mercedes für mehr als 30 Jahre aus dem Motorsport zurück, kehrte jedoch in den späten 1980er-Jahren mit dem Sauber-Group-C-Team zurück und gewann 1989 die 24 Stunden von Le Mans. In den 1990er-Jahren stieg Mercedes-Benz mit voller Kraft in den Motorsport zurück: In der DTM dominierte der Mercedes 190E Evo, während die Partnerschaft mit McLaren die Marke in die Formel 1 zurückführte. 1996 wurde schließlich entschieden, mit einem dritten Programm in die neugegründete FIA GT-Meisterschaft einzusteigen. Diese GT1-Ära gilt als das goldene Zeitalter des GT-Rennsports, in dem die Teams unter minimalen Homologationsvorschriften die extremsten Rennwagen entwickelten. Nachdem McLaren und Porsche bereits Maßstäbe gesetzt hatten, folgte Mercedes mit dem radikalen CLK GTR.

Am 6. Dezember 1996 wurde das Projekt genehmigt, und Norbert Haugs Motorsportteam erhielt den Auftrag, das Fahrzeug bis zum Saisonstart 1997 fertigzustellen. Unglaubliche 128 Tage später stand der CLK GTR bereits in Hockenheim an der Startlinie. AMG-Chef Hans-Werner Aufrecht kommentierte nach den ersten Tests in Jarama trocken: „Er fährt… sieht gut aus.“ Das Fahrzeug wurde von einem rennspezifisch entwickelten AMG-M120-V12 angetrieben, der 600 PS leistete und dem CLK GTR eine Höchstgeschwindigkeit von über 330 km/h ermöglichte. Trotz einiger Kinderkrankheiten zu Beginn dominierte der CLK GTR ab dem vierten Saisonrennen auf dem Nürburgring und gewann sechs der letzten acht Läufe, was Mercedes sowohl die Fahrer- als auch die Konstrukteursmeisterschaft sicherte.

1998 setzte sich die Dominanz fort: Der CLK GTR und sein Nachfolger, der CLK LM, gewannen jedes einzelne Rennen der Saison und holten erneut beide Meistertitel. Die Chassis 004, 005 und 006, die 1997 die Hauptlast trugen, wurden entweder ins Mercedes-Museum überführt oder an das Privatteam Persson verliehen. Über den Winter wurde das neue Chassis 011 aufgebaut, das mit der Startnummer 1 von Bernd Schneider und Mark Webber pilotiert wurde. Das Fahrzeug sollte sich als das letzte siegreiche CLK GTR-Chassis erweisen.

Dokumente belegen über 200 Test- und Renneinsätze von Mercedes-AMG mit Chassis 011. Vom 15. bis 19. März 1998 wurde das Fahrzeug in Jerez über 1.640 km getestet, wobei der neue V8 erprobt wurde. Mit dem bewährten V12 nahm 011 am 1. und 2. April in Oschersleben am finalen Werks-Test teil, bevor es am 12. April in der FIA GT-Meisterschaft debütierte. Obwohl Porsche mit dem überarbeiteten 911 GT1 '98 die Pole-Position holte, belegte 011 im Rennen den dritten Platz hinter dem siegreichen Schwesterauto (003) von Ricardo Zonta und Klaus Ludwig.

Beim zweiten Saisonlauf in Silverstone startete Schneider nur von Position fünf, kämpfte sich jedoch schnell an die Spitze. Nach einem Boxenstopp für Allan McNishs 911 und einer Kollision zwischen dem führenden Panoz und einem Porsche übernahm 011 die Führung – und gab sie nicht mehr ab. Damit gewann der CLK GTR die prestigeträchtige British Empire Trophy. Dies war der letzte Sieg eines V12-CLK GTR, denn ab dem dritten Saisonlauf in Hockenheim ersetzte Mercedes das Modell durch den neuen V8-befeuerten CLK LM.

Chassis 011 wurde anschließend von Mercedes-Benz außer Dienst gestellt und an den historischen Rennfahrer und Sammler Andreas Knapp Voith verkauft. Um 2010 wechselte es in eine weitere renommierte europäische Sammlung, bevor es 2016 in den Besitz des aktuellen Eigentümers überging. Dieser ließ das Fahrzeug von Tim Preston, einem ehemaligen Williams-F1-Ingenieur und HWA-Berater, bei Cars International Service komplett überholen, um es wieder in rennfertigen Zustand zu versetzen. Seitdem war 011 bei zahlreichen Veranstaltungen zu sehen, darunter 2022 beim Supercar Driver Secret Meet in Donington und 2024 in der BPR/FIA GT-Klasse beim Pebble Beach Concours.

Als Ikone der legendären GT1-Ära der späten 1990er-Jahre ist dieser Mercedes-Benz CLK GTR ein Werksrennwagen mit dokumentierter Siegergeschichte. Chassis 011 wurde in drei der bedeutendsten europäischen Rennwagensammlungen gehütet und bietet nun eine einmalige Gelegenheit, ein Stück Mercedes- und Langstreckenrenngeschichte zu erwerben. Ob als konkurrenzfähiges Fahrzeug für historische Rennserien wie den Le Mans Classic und die Endurance Racing Legends oder als Top-Kandidat für die renommiertesten Concours d'Élégance – 011 wird überall ein absoluter Star sein!