Lotus Elite Oldtimer kaufen

Geschichte des Lotus Elite

Unter dem Namen Lotus Elite brachte der britische Hersteller zwei vollkommen verschiedene Sportwagen heraus. Die erste Generation, der Lotus Elite Typ 14, startete 1957 auf der London Motor Car Show und war das weltweit erste Serienfahrzeug mit selbsttragender Karosserie aus glasfaserverstärktem Kunststoff. Entworfen von Peter Kirwan-Taylor und Frank Costin, setzte der Typ 14 Maßstäbe in Sachen Aerodynamik und Gewicht. Mit seinem 1.216-cm³-Vierzylinder und dem Fokus auf Motorsport-orientierte Technik wurde der Elite in nur 988 Exemplaren bis 1963 gebaut. Die zweite Phase begann 1974 mit dem Elite Typ 75/83, einem sportlichen Viersitzer-Kombicoupé für anspruchsvolle Familien, der den Komfort moderner Fahrzeuge mit Lotus-typischer Fahrdynamik kombinierte. Die Produktion der Typ 75/83 lief bis 1982, bevor der Elite durch den Éclat abgelöst wurde.

Modellgeschichte des Lotus Elite

Der Lotus Elite Typ 14 folgte keinem direkten Vorgänger, sondern definierte mit seiner radikalen Glasfaserbauweise ein neues Segment. Der direkte Nachfolger wurde der Lotus Elan. 1974 startete der Elite Typ 75/83 mit neuer Ausrichtung: weg vom kompromisslosen Leichtbau, hin zum sportlichen Grand Tourer mit familientauglichem Konzept. Der Éclat setzte die Modellreihe als dessen Nachfolger ab 1982 fort. Beide Elite-Generationen stehen damit für sehr unterschiedliche Epochen und Zielgruppen im Lotus-Portfolio.

Besonderheiten und Highlights des Lotus Elite

Der Elite Typ 14 war Vorreiter beim Einsatz von Glasfaser für die komplette selbsttragende Karosserie – das machte ihn extrem leicht und steif. In der Standardversion leistete der Coventry-Climax-Motor 55 kW, Motorsportvarianten wie der Super 100 gingen durch spezielle Doppelvergaser und professionelle Auspuffanlagen weit darüber hinaus. Außerdem sind Borrani-Draht-Alufelgen und ZF-Getriebe als periodenkorrekte Upgrades begehrt. Die zweite Serie, der Elite Typ 75/83, überzeugte mit Viersitzigkeit, Klimaanlage, Servolenkung und sogar Automatikwahl – einst in Luxus und Komfort für einen britischen Sportwagen beispiellos.

Technische Daten des Lotus Elite

Sondermodelle und Sammlerstücke

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die extrem seltenen Motorsportmodelle wie der Lotus Elite Super 100 (nur 5 Einheiten) mit maßgeschneidertem FWE-Motor, doppelten Weber-Vergasern und Spezialabgasanlage. Weitere Sondermodelle umfassen die Elite SE mit ZF-Getriebe und die Elite 504, die mit kompletter Luxusausstattung (Klimaanlage, Servolenkung, elektrische Fensterheber) nur 33-mal exportiert wurde. Besonders rennorientierte Fahrzeuge sind durch FIA-Papiere und rennspezifische Ausstattung gekennzeichnet.

Schwachstellen und bekannte Problemstellen

Der Glasfasermonocoque des Typ 14 kann bei unsachgemäßer Reparatur Haarisse und Strukturschwächen entwickeln. Die Coventry-Climax-Motoren erfordern regelmäßige Wartung, insbesondere im Bereich Zündung und Ventiltrieb. Bei nachgerüsteten Edelstahl-Auspuffanlagen ist die Passgenauigkeit zu prüfen. Häufig sind restaurierte Fahrzeuge auf gesicherten, verzinkten Rahmen aufgebaut. Ersatzteile – insbesondere für Motoren, Bremsen und Getriebe – sind verfügbar, sollten aber auf Authentizität geprüft werden. Spezielles Augenmerk benötigt das Fahrwerk bei Motorsportumbauten.

Motorisierung, Fahrverhalten & Handling

Der Elite Typ 14 zeichnet sich durch besonders präzises Handling, eine direkte Lenkung sowie niedrige ungefederten Massen aus – eine Folge der Leichtbauweise. Mit seiner unabhängigen Radaufhängung und dem geringen Fahrzeuggewicht überzeugt der Typ 14 nicht nur auf Landstraßen, sondern auch im historischen Motorsport. Die Typ 75/83-Modelle sind als sportliche Viersitzer deutlich komfortorientierter abgestimmt, zeigen aber weiterhin agile Fahrdynamik. Motortechnisch reicht die Palette von 1.216 cm³ (Typ 14) bis zu 2,0 Litern Hubraum und rund 160 PS (Typ 75). Diese Vielfalt wurde auch mittels verschiedener Vergaser- und Getriebeoptionen umgesetzt. - Lotus Elite Typ 14 Super 100: Motorsportausführung, 5 gebaute Fahrzeuge, doppelte Weber-Vergaser und spezialisierter Motor

• Lotus Elite 504: Luxusausstattung, selten als Exportmodell
• Lotus Elite SE: Ausführung mit ZF-Getriebe und Sonderausstattung

Design, Interieur und Exterieur

Designer Peter Kirwan-Taylor und Aerodynamiker Frank Costin verliehen dem Typ 14 eine einzigartige, tropfenförmige Coupé-Linie mit maximaler Effizienz im Windkanal. Interieur und Farbe sind bei Typ 14 meist puristisch, Option auf Borrani-Drahtaluminiumräder oder Monza-Tankdeckel. Für die Typ 75/83-Modelle wurde viel Wert auf Komfortausstattung gelegt, mit aufwendiger Polsterung, Klimaanlage, elektrischen Fensterhebern und speziellem 504-Paket. Farbgebungen wie British Racing Green mit silbernem Dach oder seltenen Exportvarianten unterstreichen die Exklusivität. Typisch für alle Elite-Modelle: Individualisierung durch Zubehör, Nachrüstungen und Links- sowie Rechtslenker erhältlich.

Weitere relevante Informationen

Viele Elite werden mit nachvollziehbarer Historie, FIA-Papieren und vollständigen Werkstatthandbüchern angeboten. Fahrzeuge in restauriertem Zustand verfügen häufig über verzinkte Rahmen und Edelstahlauspuffanlagen. Zubehör wie originale Radspanner, Borrani-Felgen und Motorsport-Kits ist besonders unter Sammlern gefragt. Spezialausstattungen, wie individuelle Farbgebung oder Motorsportumbauten, prägen den Gebrauchtmarkt.

Zusammenfassung

Der Lotus Elite ist der Inbegriff britischer Ingenieurskunst aus den Jahren 1957 bis 1982: Ob als kompromissloser Leichtbau-Rennwagen (Typ 14) oder als luxuriöser Viersitzer (Typ 75/83) – beide Generationen stehen für Eigenständigkeit und technische Innovation. Besonders rare Modelle wie der Super 100 oder die Elite 504-Exportversion unterstreichen die Bandbreite und Vielfalt. Dank seines technischen Konzepts und der Motorsporthistorie bietet der Elite einen seltenen Mix aus Sammlerwert, Alltagsnutzen und Fahrspaß für Kenner.